Die Venezuela-Krise (seltener auch Zweiter Venezuelakonflikt) in den Jahren 1902/03 war eine diplomatische und militärische Auseinandersetzung zwischen Venezuela einerseits und dem Deutschen Reich, Großbritannien und Italien andererseits, zugleich aber auch Indikator und Austragungsfeld weltpolitischer Gegensätze zwischen den imperialistischen Mächten, insbesondere zwischen Deutschland und den USA. Daneben steht sie für eine besondere, zwischen dem endgültigen Scheitern der deutsch-britischen Bündnisverhandlungen 1901[1] und dem Beginn der britisch-französischen Annäherung 1902/1903 – der „revolutionären Wende im internationalen Staatensystem“[2] – liegende Etappe deutsch-britischer Beziehungen.