Verborgene Worte (persisch کلمات مکنونه Kalimat-e Maknuna, DMG Kalimāt-e Maknūna, Bahai-Transkription Kalimát-i-Maknúnih)[1] wurden im Jahre 1858 in Bagdad offenbart und gehören zu den wichtigsten Texten Bahá’u’lláhs, des Religionsstifters des Bahaitums. Es handelt sich um jeweils 71 bzw. 82 kurze, in sich abgeschlossene Texte in Arabisch und Persisch. Sie sollen die Menschen auf dem Weg der geistigen und charakterlichen Vervollkommnung motivieren und anleiten und gelten daher als der sittliche Kern der Offenbarung Bahá’u’lláhs, als die „Quintessenz geistiger Führung aus allen Offenbarungen der Vergangenheit“.[2] Abdu’l-Bahá bezeichnet sie als einen „Schatz an göttlichen Geheimnissen“,[3] fordert immer wieder die Bahá’í auf, die Verborgenen Worte auswendig zu lernen, über ihre Bedeutung nachzudenken und danach zu handeln:[4] „Diese heiligen Worte sind nicht offenbart worden, um gehört, sondern um verwirklicht zu werden.“[4]
- ↑ Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Schrift von Mulláh Mohsen Fayz, wo der Autor sein Credo der schiitischen Esoterik und Mystik darlegt und mit etlichen Haditen der schiitischem Imame begründet und im Kontext innerschiitischer dogmatischer Diskussionen zu sehen ist (Lawson: „Globalization and the Hidden Words“ in Warburg: „Bahá’í and Globalisation“, Aarhus, 2005, Seite 42). Für eine eingehende Gegenüberstellung siehe Lawson, “The Hidden Words and the Hidden Words,” Paper presented at the Newcastle Bahai Studies Conference, December, 1999
- ↑ Bahá’u’lláh: eine Einführung/Internationale Bahá’í-Gemeinde, Büro für Öffentlichkeitsarbeit, New York, Seite 17. Hofheim-Langenhain: Bahá’í-Verlag, 1997
- ↑ Abdu’l-Bahá: Den Glauben vertiefen. Abschn. 40. Persisch: kanz-i-asrár (کنز اسرار) das auch der Titel des Standardwerkes von D. Maani zu den Verborgenen Worten ist. Dt. Übersetzung: Ein Schatz an Mysterien, Hofheim, 2009
- ↑ a b Abdu’l-Bahá: Den Glauben vertiefen. Nr. 37