Walter Pohle (* um 1908;[1] † 1945/6)[2] war ein Mitarbeiter der Deutschen Bank, später Leiter[3] der Böhmischen Union Bank (BUB)[4] und neben Karl Rasche und Reinhold von Lüdinghausen (Bebca) einer der Hauptakteure der Arisierungen ab März 1939 im Sudetenland in der Zeit des Nationalsozialismus.[5] Der Historiker Harold James vermutet, dass die Bank Pohle eingestellt hat, um seine Kontakte zu derjenigen Abteilung des RWM zu nutzen, die für die Aufsicht über das Bank- und Börsenwesen zuständig war. Pohle stieg in der Bank rasch auf. Direkt nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 begleitete er Hermann Abs zu Verhandlungen über die beabsichtigte Übernahme der damals größten Bank Österreichs, der Creditanstalt nach Wien. Pohle wurde zu einer wichtigen Person für die praktische Umsetzung der NS-Ziele[6] und 1938 zum Stellvertretenden Direktor befördert.[7] Viele Details über Pohles Aktivitäten können der eidesstattlichen Versicherung eines Prokuristen der Deutschen Bank, F. Kavan, von 1950 entnommen werden.[8]
Nach dem Ende September 1938 geschlossenen Münchner Abkommen, mit dem die Tschechoslowakei das Sudetenland abtreten musste, strebte das Reichswirtschaftsministerium die „Arisierung“ des dortigen Bankwesens an.