Westarmenien (armenisch Արեւմտեան Հայաստան Arewmdian Hajasdan in westarmenischer Variante; Արևմտյան Հայաստան Arewmtjan Hajastan auf Ostarmenisch; türkisch Batı Ermenistan) ist die historische Bezeichnung für heute in der Türkei liegende westliche Teile des ehemals auch als Armenien (Großarmenien und Kleinarmenien) bezeichneten Armenischen Hochlandes, deren Gebiete seit dem 16. Jahrhundert zum Osmanischen Reich gehörten und bis zum Völkermord an den Armeniern 1915 bis 1918 den westlichen Teil des traditionellen Siedlungsgebiets der Armenier bildeten. Hiervon zu unterscheiden sind noch einmal die seit dem 11. Jahrhundert ebenfalls armenisch besiedelten Gebiete des ehemaligen Königreichs Kleinarmenien in Kilikien. Mitunter bezeichnet „Westarmenien“ auch die im einstigen Osmanischen Reich lebenden Armenier. In der armenischen Diaspora stellte die durch den Völkermord verlorene Heimat Westarmenien vor allem bis zur Entstehung der unabhängigen Republik Armenien – die keine Teile Westarmeniens einschließt – einen wichtigen Bezugspunkt in der Erinnerungskultur dar. Seit der Gründung der modernen Türkei 1923, spätestens aber seit der Gründung der Republik Armenien 1991 beschränkt sich die Verwendung des Begriffs Westarmenien im deutschen Sprachgebrauch weitgehend auf historische Zusammenhänge.