Westliche Kalligrafie

Ratsversammlung der Franken mit Turpin (auch: Tilpin), dem Erzbischof von Reims, Rolandslied des Pfaffen Konrad. Übersetzung bzw. Bearbeitung der altfranzösischen Chanson de Roland (um 1100). Blatt 15v, 12. Jahrhundert.
Gemalte Initiale P in einer Bibel aus der Abtei von Malmesbury, England (1407): ein Beispiel für die Verbindung von Kalligrafie mit Buchmalerei

Westliche Kalligrafie (altgriechisch κάλλος kállos, deutsch ‚Schönheit‘ bzw. καλός kalós, deutsch ‚schön‘, ‚gut‘ und -grafie) bezeichnet die Schönschrift (Kalligrafie) in lateinischen, griechischen oder kyrillischen Buchstaben und stellt eine eigenständige Kunstform dar. Im engeren Sinn versteht man unter Kalligrafie das kunstvolle Schreiben mit der Schreibfeder oder dem Pinsel. Im weiteren Sinn gehört auch das Eingravieren von schön gestalteter Schrift in Holz, Stein oder Metall dazu. Buchmalerei tritt zumeist in Verbindung mit Kalligrafie auf, ist aber von dieser zu unterscheiden.

In Europa blühte die Kalligrafie im Mittelalter auf, als Mönche in den Klöstern Bibelabschriften und andere geistliche Bücher anfertigten. Im Spätmittelalter wurden zudem viele Universitäten gegründet, so dass der Bedarf an Büchern anwuchs. Nach der Erfindung des Buchdrucks tradierten Schreibmeister die Kunst, in verschiedenen Stilen von Hand zu schreiben.

Heutzutage wird die Kalligrafie in westlichen Ländern noch aus besonderen Anlässen oder als entspannendes Hobby ausgeübt. Meistens wird eine Schreibfeder mit breiter Spitze (Bandzugfeder) verwendet. Obwohl die Kalligrafie nur noch ein Schattendasein führt, finden sich immer wieder Beispiele für hervorragende und innovative handgeschriebene Schriftgestaltung.


Westliche Kalligrafie

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