Wigwam und Wickiup

Wigwam der Chippewa, 1932
Wickiup der Apachen, 1903
Kegelförmige Wigwams der Mi’kmaq, ca. 1900

Wigwam und Wickiup sind zwei Bezeichnungen für traditionelle Hütten verschiedener nordamerikanischer Indianervölker, die einer gemeinsamen sprachlichen Wurzel entspringen, von den europäischen Siedlern jedoch kulturübergreifend verallgemeinert wurden.

Die konischen Formen – insbesondere mit Häuten oder Segeltuch gedeckte Zelte – werden in europäischen Sprachen oft verallgemeinernd Tipi genannt, während die Ethnologie diesen Begriff nur auf die Zelte der Prärie-Indianer anwendet, die einige Unterschiede aufweisen.
Umgangssprachlich wird häufig gar nicht differenziert und alle indianischen Behausungen gleich welchen Volkes werden klischeehaft als Wigwam bezeichnet.
  • Wickiup ist ebenfalls ein Wort aus den Algonkin-Sprachen, das jedoch in europäischen Sprachen für die einfachen Asthütten verschiedener nicht-algonquianischer Stämme der Kulturareale Südwesten – insbesondere die Behausungen der Apachen –, Großes Becken und zum Teil Kalifornien verwendet wird.[2]

Für beide Grundformen typisch ist eine Kuppel (jedoch mit großen Abweichungen je nach vorhandenen Gegebenheiten) mit runder, aber auch rechteckiger Grundfläche. Das Gerüst der Behausung bestand aus gebogenen Ästen und wurde mit Materialien wie beispielsweise Rinde oder Grasmatten, seit dem 19. Jahrhundert auch (zusätzlich) mit Segeltuch bedeckt.

Heute werden solche Hütten – vor allem Wigwams – von einigen Ethnien nur noch für zeremonielle Veranstaltungen errichtet.

  1. Christian F. Feest (Hrsg.): Kulturen der nordamerikanischen Indianer. Könemann , Köln 2000, ISBN 3-8290-0500-8, S. 97 (Subarktis), 136 (Kuppel- und Kegelform), 322 (Ramada), 328–329 (Paiute).
  2. Christian Feest (Autor): Wickiup, Wigwam u. Windschirm (Wörterbucheinträge). In Walter Hirschberg (Begr.), Wolfgang Müller (Red.): Wörterbuch der Völkerkunde. Neuausgabe, 2. Auflage, Reimer, Berlin 2005, ISBN 3-496-02650-2, S. 410, 412, 413.

Wigwam und Wickiup

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