Unter einer Wortfuge – häufig auch einfach nur Fuge genannt, wenn keine Verwechslungsgefahr besteht – versteht man die Stelle, an der in zusammengesetzten Wörtern (Komposita) die einzelnen Bestandteile aneinandergrenzen.
In manchen Fällen steht an diesen Grenzstellen ein Fugenelement, zum Beispiel in dem fiktiven Wort Hundekantinenwirtsleute gleich dreimal. Manche Linguisten betrachten diese Fugenelemente als rein lautliche Erscheinung, die der Ausspracheerleichterung dient (Fugenlaut), andere fassen sie als Morpheme und damit als Wortbestandteile mit Bedeutung auf, da sie in manchen Fällen Wörter der Form und der Bedeutung nach unterscheiden (Fugenmorphem): z. B. Land-es-polizei – Länd-er-polizei. Ihre Verwendung folgt im Deutschen (teilweise regionalsprachlichen) Regeln, die bisher nur unvollständig erforscht sind. Sie sind lexikalisch und phonologisch/phonemisch betrachtet Bestandteil des vor der Fuge stehenden Worts oder Wortteils, jedoch nicht als Suffixe zu sehen.