Zeckenstich

Bei einem Zeckenstich oder Zeckenbiss wird die Haut von einer Zecke mit den Kieferklauen angeritzt und anschließend der „Stachel“ (das Hypostom) in die Wunde hineingeschoben und dort verankert. Die Zecke sticht dabei keine Ader an, sondern reißt eine Wunde, die aus verletzten Kapillaren voll Blut läuft (sogenannte Pool feeder). Vor Beginn der Nahrungsaufnahme gibt die Zecke ein Speichelsekret ab, das mehrere wichtige Komponenten enthält:

  • Einen Gerinnungshemmer, der eine Verstopfung des Stechrüssels (Hypostom) verhindert und den Blutfluss hin zur Einstichstelle steigert.
  • Eine Art Klebstoff, der die Mundwerkzeuge fest in der Haut verankert.
  • Ein Betäubungsmittel, das die Einstichstelle unempfindlich macht.
  • Einen entzündungshemmenden Wirkstoff, der eine Stimulation der körpereigenen Immunabwehr an der Einstichstelle vermeiden soll.

Anschließend wird das Blut durch die Zecke aufgenommen. Die Oberseite des Hypostoms bildet eine eingesenkte Rinne aus, die mit der Unterseite der Cheliceren einen Nahrungskanal bildet. Die Mundöffnung liegt oberhalb des Hypostoms, an dessen Basis. Die Unterseite des Hypostoms trägt Reihen von Zähnen, die artspezifisch geformt sind. Diese sind umso gröber, je länger die entsprechende Zeckenart im Wirt verankert bleibt.[1]

Vorderkörper einer Zecke mit den Palpen (Sinnesorgane), darunter der Saugrüssel
  1. Harald W. Krenn, Horst Aspöck: Form, function and evolution of the mouthparts of blood-feeding Arthropoda. In: Arthropod Structure & Development. Band 41, Nr. 2, März 2012, S. 101–118, doi:10.1016/j.asd.2011.12.001.

Zeckenstich

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