Der Cyclocopter oder Cyclogyro ist eine (bisher experimentelle) Flugzeugkonfiguration, die Propeller nach dem Vorbild des Voith-Schneider-Propellers (VSP) (mit horizontalen Rotationsachsen) verwendet, um Auftrieb und/oder Vortrieb zu erzeugen. Bei modernen Konzepten kommen vier Propeller zum Einsatz. Richtungsänderungen des Vortriebs werden realisiert, indem die einzelnen Propeller unterschiedlich angesteuert werden oder aber das Fluggerät mit einem (oder mehreren) Zusatz-VSP versehen wird. Die nachfolgend beschriebenen Eigenschaften ermöglichen mannigfaltige Konstruktionsvarianten.
An entsprechenden Fluggeräten wird bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts gearbeitet, ohne dass das Experimentalstadium verlassen werden konnte.[1][2][3] Derzeit werden jedoch von verschiedenen Firmen die Entwicklungsarbeiten forciert.[4][5] Dabei liegen die Schwerpunkte einerseits auf der Entwicklung von Drohnen und andererseits auf der Realisierung von Fluggeräten zur Lasten- und Personenbeförderung. Auch für die Planetenerkundung werden verschiedene Cyclocopter-Typen in Erwägung gezogen.[6]
Im Gegensatz zu Cyclocoptern sind bei Multicoptern die Rotationsachsen der Rotoren senkrecht angeordnet. Der Anstellwinkel der Rotorblätter muss während jeder Rotorumdrehung nicht zyklisch verstellt werden. Dies ist ein Vorteil von Multicoptern im Vergleich zu Cyclocoptern.
Im Prinzip ist der Cyclocopter in der Lage, senkrecht zu starten und zu landen und wie ein Hubschrauber zu schweben, weist aber gegenüber diesem (theoretisch) bessere Eigenschaften auf. In Kombination mit Starrflügeln und/oder „normalen“ Flugzeugpropellern ergeben sich ggf. flugtechnische Vorteile.
Ein Nachteil des Konzepts besteht darin, dass bei Ausfall des Propellerantriebs keine Notlandemöglichkeit besteht. Beim Hubschrauber und beim Tragschrauber ist das die Autorotation des Propellers und beim Starrflügelflugzeug der Übergang in den Gleitflug. Die Verwendbarkeit des Cyclocopters für die Personenbeförderung ist deshalb risikobehaftet.
Ein Cyclocopter kann prinzipiell ausschließlich mit Voith-Schneider-Propellern oder aber mit VSP in Kombination mit Flettnerrotoren realisiert werden.