Die Grippeimpfung, auch als Grippeschutzimpfung[1] bezeichnet, ist eine Impfung gegen die Viruserkrankung Influenza („echte Grippe“).
Infektionen mit dem Influenzavirus sind sehr häufig, so in England jährlich bei etwa 18 % der Bevölkerung.[2] Bereits mit sechs Jahren haben nahezu alle Kinder in den Niederlanden Infektionen mit mindestens einem der Virus-Subtypen durchgemacht.[3] Zwar erkrankt durchschnittlich nur etwa ein Drittel der Infizierten mit Fieber[4] und die meisten der Infizierten erholen sich innerhalb einer Woche ohne medizinische Maßnahme von den Symptomen.[5] Aber die große Häufigkeit der Infektionen führt doch zu einer bedeutsamen Zahl gefährlicher Komplikationen insbesondere bei Älteren und Vorerkrankten und zu einer weltweiten Belastung der Gesundheitssysteme und Wirtschaft.[6]
Erste Impfungen der allgemeinen Bevölkerung erfolgen daher bereits seit 1942. Die Impfung soll vor Beginn der Influenza-Saison erfolgen, also auf der Nordhalbkugel vorzugsweise in den Monaten Oktober und November. Aufgrund der Vielzahl von Virusstämmen und der Schwierigkeit, vorherzusagen, welche davon prävalent werden, liegt die Wirksamkeit der bisher zugelassenen Influenzaimpfstoffe unter starken Schwankungen im Durchschnitt bei ca. 50 %;[7] sie liegt damit seit Jahrzehnten deutlich unterhalb derjenigen von Impfstoffen gegen andere Erreger.[8][9] Es gibt aber bisher keinen besseren medizinischen Schutz gegen Influenza. Die bisherigen Influenzaimpfstoffe müssen jährlich neu an die gerade zirkulierenden Influenza-Viren angepasst werden, daher wird empfohlen, sich jedes Jahr neu zu impfen. Der Impfstoff wird meist in einen Muskel gespritzt (intramuskulär), es gibt aber auch Produkte, die in die Haut (intradermal) bzw. unter die Haut (subkutan) gespritzt oder in die Nase gesprüht werden. Es werden bisher trivalente Vakzine (Dreifach-Impfstoffe) und quadri-/tetravalente Vakzine (Vierfach-Impfstoffe) verwendet, um Schutz vor den wichtigsten drei oder vier zirkulierenden Virenstämmen zu ermöglichen.
Die Influenza-Impfung schützt nicht vor den harmloseren „grippalen Infekten“ (auch: „Erkältungen“ oder „Verkühlungen“), da sie von anderen Erregern hervorgerufen werden. Auch ein Schutz vor dem SARS-CoV-2-Virus, das die COVID-19-Erkrankung auslösen kann, wird durch die Grippeimpfung nicht gewährt, jedoch reduziert sie eine mögliche Überlastung der Krankenhäuser durch schwere Grippeverläufe[10] sowie das Risiko einer gleichzeitigen Infektion von Grippe und Corona.[11]