Domenico Scandella, genannt Menocchio (auch: Menoch, Menochi; * 1532; † 1599) war ein Müller aus dem italienischen Dorf Montereale Valcellina im norditalienischen Friaul, das direkt am Übergang von steilem Gebirge zu fruchtbarem Flachland liegt. Menocchio wurde mehrfach durch die Inquisition verhört und schließlich verurteilt. Im Jahre 1599 wurde er schließlich im Alter von 67 Jahren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Dies geschah auf Anweisung des Papstes Clemens VIII. Die erhaltenen, ungewöhnlich umfangreichen Verhörprotokolle sind eine historische Quelle, die einen einzigartigen Einblick in die bäuerliche Religion bzw. den „volkstümlichen Materialismus“[1] gegen Ende des Mittelalters geben.
Die Studie von Carlo Ginzburg über Menocchio (im Original: Carlo Ginzburg: Il formaggio e i vermi. Il cosmo di un mugnaio del '500, publiziert 1976) zählt innerhalb der Geschichtswissenschaft zur neueren Strömung der Kulturgeschichte.