Iod

Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Iod, I, 53
Elementkategorie Halogene
Gruppe, Periode, Block 17, 5, p
Aussehen gasförmig: dunkel-violett,
als Feststoff: grauschwarz, glänzend
CAS-Nummer

7553-56-2

EG-Nummer 231-442-4
ECHA-InfoCard 100.028.585
ATC-Code
Massenanteil an der Erdhülle 0,06 ppm[1]
Atomar[2]
Atommasse 126,90447(3)[3] u
Atomradius (berechnet) 140 (115) pm
Kovalenter Radius 139 pm
Van-der-Waals-Radius 198 pm
Elektronenkonfiguration [Kr] 4d10 5s2 5p5
1. Ionisierungsenergie 10.451260(25) eV[4]1008.39 kJ/mol[5]
2. Ionisierungsenergie 19.13126(12) eV[4]1845.89 kJ/mol[5]
3. Ionisierungsenergie 29.570(25) eV[4]2853.1 kJ/mol[5]
4. Ionisierungsenergie 40.357(25) eV[4]3893.9 kJ/mol[5]
5. Ionisierungsenergie 51.52(4) eV[4]4971 kJ/mol[5]
6. Ionisierungsenergie 74.4(4) eV[4]7179 kJ/mol[5]
7. Ionisierungsenergie 87.61(6) eV[4]8453 kJ/mol[5]
Physikalisch[2]
Aggregatzustand fest
Kristallstruktur orthorhombisch
Dichte 4,94 g·cm−3
Magnetismus diamagnetisch (χm = −4,3 · 10−5)[6]
Schmelzpunkt 386,85 K (113,70 °C)
Siedepunkt 457,2 K[7] (184 °C)
Molares Volumen 25,72 · 10−6 m3·mol−1
Verdampfungsenthalpie 41,6 kJ/mol[7]
Schmelzenthalpie 7,76 kJ·mol−1
Dampfdruck 35 Pa bei 298 K
Wärmeleitfähigkeit 0,449 W·m−1·K−1
Chemisch[2]
Oxidationszustände ±1, 3, 5, 7
Normalpotential 0,536 V (I2 + 2 e → 2 I)
Elektronegativität 2,66 (Pauling-Skala)
Isotope
Isotop NH t1/2 ZA ZE (MeV) ZP
123I {syn.} 13,2235 h ε, γ 1,2 + 0,16 123Te
124I {syn.} 4,1760 d ε 124Te
β+ 124Te
125I {syn.} 59,408 d ε 0,186 125Te
126I {syn.} 13,11 d ε 2,155 126Te
β 1,258 126Xe
127I 100 % Stabil
128I {syn.} 24,99 min β 2,118 128Xe
ε 1,251 128Te
129I {syn.} 1,57 · 107 a β 0,194 129Xe
130I {syn.} 12,365 h β 2,949 130Xe
131I {syn.} 8,02070 d β 0,971 131Xe
Weitere Isotope siehe Liste der Isotope
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[9] ggf. erweitert[8]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 312+332​‐​315​‐​319​‐​335​‐​372​‐​400
P: 273​‐​302+352​‐​305+351+338​‐​314[8]
MAK

Schweiz: 0,1 ml·m−3 bzw. 1 mg·m−3[10]

Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Iod (standardsprachlich Jod[11]) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol I (vor der internationalen Elementsymboleinführung war es J) und der Ordnungszahl 53. Im Periodensystem steht es in der 7. Hauptgruppe bzw. der 17. IUPAC-Gruppe und gehört somit zu den Halogenen. Der Name leitet sich vom altgriechischen Wort „ioeides“ (ιο-ειδής) für „veilchenfarbig, violett“ ab. Beim Erhitzen entstehende Dämpfe sind charakteristisch violett.

Ältere Bezeichnungen sind Jodium, Jodina und Jodine.[12]

Iod ist bei Raumtemperatur ein Feststoff, der schlecht wasserlöslich, aber gut löslich in wässriger Kaliumiodid-Lösung (siehe dazu: Lugolsche Lösung) und sehr gut löslich in Ethanol und anderen organischen Lösungsmitteln ist.

In der Alltagssprache ist Jod die gebräuchliche Schreibweise, auch in der älteren chemischen und überwiegend in der aktuellen medizinischen Fachliteratur. Die Schreibweise Iod wird im Duden mit dem Hinweis auf Jod aufgeführt und auf die Fachsprachlichkeit hingewiesen.[13] Das Elementsymbol I wird bereits seit 1970 in der IUPAC-Publikation[14] in der chemischen Fachliteratur benutzt, in der älteren deutschsprachigen Literatur findet man durchgängig die Elementbezeichnung J.[15]

Iod ist ein unentbehrlicher Bestandteil des tierischen und menschlichen Organismus und wird mit der Nahrung aufgenommen. Am höchsten ist die Konzentration beim Menschen in der Schilddrüse und wird dort in den Hormonen Thyroxin und Triiodthyronin und als Diiodtyrosin genutzt. Jodmangel im Trinkwasser und der Nahrung ist in der Regel für das Auftreten des Kropfs verantwortlich. Als Vorbeugung wird der wöchentlich ein- bis mehrmalige Verzehr von Seefisch sowie die Verwendung von sogenanntem Jodsalz (Speisesalz mit Natrium- oder Kaliumiodat versetzt) empfohlen. Durch diese individuelle Jodprophylaxe und die Iodierung von Futtermitteln wird in Deutschland der Mangel an Iod in den Böden teilweise ausgeglichen. Es konnte vorübergehend erreicht werden, dass in der Gesamtjodversorgung der Bevölkerung die Vorgaben der WHO knapp eingehalten wurden. Stand 2020 weist die Jodversorgung laut Bundesinstitut für Risikobewertung eine rückläufige Tendenz auf und ist nicht optimal.[16]

  1. Harry H. Binder: Lexikon der chemischen Elemente. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7776-0736-3.
  2. Die Werte für die Eigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, aus www.webelements.com (Iod) entnommen.
  3. CIAAW, Standard Atomic Weights Revised 2013.
  4. a b c d e f g Eintrag zu iodine in Kramida, A., Ralchenko, Yu., Reader, J. und NIST ASD Team (2019): NIST Atomic Spectra Database (ver. 5.7.1). Hrsg.: NIST, Gaithersburg, MD. doi:10.18434/T4W30F (physics.nist.gov/asd). Abgerufen am 11. Juni 2020.
  5. a b c d e f g Eintrag zu iodine bei WebElements, www.webelements.com, abgerufen am 11. Juni 2020.
  6. Robert C. Weast (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. CRC (Chemical Rubber Publishing Company), Boca Raton 1990, ISBN 0-8493-0470-9, S. E-129 bis E-145. Werte dort sind auf g/mol bezogen und in cgs-Einheiten angegeben. Der hier angegebene Wert ist der daraus berechnete maßeinheitslose SI-Wert.
  7. a b Yiming Zhang, Julian R. G. Evans, Shoufeng Yang: Corrected Values for Boiling Points and Enthalpies of Vaporization of Elements in Handbooks. In: Journal of Chemical & Engineering Data. 56, 2011, S. 328–337, doi:10.1021/je1011086.
  8. a b c d e f Eintrag zu Iod in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 24. Mai 2024. (JavaScript erforderlich)
  9. Eintrag zu Iodine im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  10. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 7553-56-2 bzw. Iod), abgerufen am 2. November 2015.
  11. Theodor C. H. Cole: Wörterbuch der Chemie / Dictionary of Chemistry. Springer-Verlag, 2018, ISBN 978-3-662-56331-1, S. 314.
  12. Eduard Reich: Lehrbuch der Chemie für Studenten und praktische Ärzte. Band 1, 1858.
  13. Duden, Die deutsche Rechtschreibung. 24. Auflage. 2006.
  14. iupac.org
  15. Wolfgang Liebscher: Nomenklatur der Anorganischen Chemie. John Wiley & Sons, 2009, ISBN 978-3-527-62545-1, S. XXV (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  16. Jodversorgung in Deutschland wieder rückläufig – Tipps für eine gute Jodversorgung - BfR. In: bfr.bund.de. Bundesinstitut für Risikobewertung, 20. Februar 2020, abgerufen am 7. Juni 2020.

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