Das Laster (vom althochdeutschen lastar für „Schande“ oder „Fehler“), ursprünglich eigentlich Untauglichkeit und Mangelhaftigkeit, ist eine schlechte Angewohnheit, von der jemand beherrscht wird. Oft bezeichnet es auch eine ausschweifende Lebensweise.[1]
Der Begriff ist eine ethische Wertung menschlichen Verhaltens, welches – im Gegensatz zur Tugend – als schädlich für den Einzelnen oder die Gemeinschaft angesehen wird. Es wird dabei manchmal auf eine mögliche pathologische Wurzel des Missverhaltens gewiesen (z. B. Alkoholismus) und dessen moralische Verwerflichkeit benannt.
Im weiteren Sinn ist ein Laster das Gegenteil einer Tugend und wird auch Untugend genannt. Im engeren Sinn „die zur Leidenschaft ausgearteten, das natürliche Maß überschreitenden Neigungen und Willensrichtungen“.[2] Dies wird im Deutschen häufig mit den Morphemen „Sucht“ und „Gier“ ausgedrückt: Herrschsucht, Streitsucht, Habgier, Geldgier etc.[2]
Was als Laster angesehen wird, ist stark abhängig von der kollektiven Meinung innerhalb einer Gruppe und der kulturellen bzw. religiösen Prägung der Gesellschaften. So werden einige gängige westliche Verhaltensweisen, z. B. der relativ freie Umgang der Geschlechter miteinander, in islamischen oder fernöstlichen Gesellschaften als lasterhaft bewertet.